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Bisher hatte Theresa Julander die Antimafia für einen bürokratischen Apparat gehalten, ein Netzwerk aus alten Schreibmaschinen.

Dieser Eindruck war falsch gewesen. Bis vor einigen Minuten hatte der Parkplatz des Einkaufszentrums verlassen dagelegen. Die schwer gepanzerten Geländefahrzeuge bildeten einen Kreis. Im hell erleuchteten Zentrum stand Luca vor zwanzig vermummten Männern und erklärte die Anfahrtsroute mit Hilfe einer Landkarte.

„Der Mann in Stockholm konnte bisher nicht identifiziert werden“, rief Luca. „Aber es handelt sich um Person 37 aus dem Bergonzi-Clan.“

Ein Grummeln ging durch die Reihen. Einige bewegten sich unruhig wie ein Rennpferd vor dem Start. Luca, der bisher immer so schweigsam gewesen war, brüllte einen Schlachtruf. Theresa verstand die Worte nicht, aber sie brüllte mit, als die anderen ihn im Chor erwiderten. Jeder hob die Faust.

„Was ist mit diesem Bergonzi?“, fragte Theresa, als sich die Kolonne der Fahrzeuge vom Parkplatz schlängelte.

Luca drehte den Kopf. Zu Theresas Erstaunen hatte er Valentina ans Steuer gelassen. „Heute ist ein großer Tag, Theresa.“

„Wenn ein Bergonzi mit drinhängt, hängen alle Bergonzi mit drin“, sagte Valentina. „Die Bergonzi sind ein riesiger und sehr gefährlicher Clan, der aus Tornino südlich von Neapel stammt.“

Theresa begriff. Die Ereignisse in Stockholm hatten der Antimafia eine riesige Chance gebracht. Sie konnte den Bergonzi die Beteiligung an einem schweren Verbrechen nachweisen. Ihr kam die Einweisung für ihre Reise in Kjells Büro in Erinnerung. Auf einmal empfand sie tiefe Bewunderung für Kjell und Henning. Sie hatte die Mafiaidee damals für reine Verzweiflung gehalten.